Was bin ich?
Eine gute Frage
Die richtige Antwort früher 5 Mark gebracht hat
Wer bin ich?
Eine noch bessere Frage
Die richtige Antwort heut ausstehend ist
Eine gute Frage
Die richtige Antwort früher 5 Mark gebracht hat
Wer bin ich?
Eine noch bessere Frage
Die richtige Antwort heut ausstehend ist
Ich bin ich.
So hätte ich vor Wochen meine Welt noch gekürt
Ich sind wir.
So hätte ich vor Wochen jeden Kampf geführt
Wir sind ich.
So klingt der Satz heute eher verwirrt
Ich bin nicht mehr ich.
Die Welt in tausende Scherben zersprungen
Den Kampf statt nach außen, nach innen gezwungen
Geister die nachts mich in Träumen heimsuchen
Licht, das am Ende nur dunkler wird
Ich bin nicht mehr ich.
Statt pausenlos Lieder vor mich her zu brummen
Sind alle Töne im Kehlkopf verstummt
Statt fröhlich zu lachen und weiter zu summen
Jetzt Stille den ganzen Kopf vermummt
Ich bin nicht mehr ich.
Die Stille jedoch nicht Ruhe bedeutet
Denn tausend Gedanken zermartern das Hirn
Der eigene Verstand sich selbst verleugnet
Szenarien spielen hinter der Stirn
Ich bin nicht mehr ich.
Konnte ich damals (wie das klingt)
Mit Freude aus dem Fenster schauen
Zu Hause, Heimat und ganz bestimmt
Wälder und Berge aus Vertrauen
Fühl ich mich heut fremd
Umgeben von vertrauten Dingen
Bin oft selbst gehemmt
Einfach von der Treppe zu springen
Um draußen den schönen Tag zu begrüßen
Ich bin nicht mehr ich.
Unsicherheiten bestimmen den Tag
So sehr, dass ich mich selbst nicht mehr mag
Die Zukunft wird nach Stunden gezählt
Der Griff zum Handy mich einfach nur quält
Jedes Wort, jeder Schritt sorgsam gewählt
Ich bin nicht mehr ich.
Das Puzzle aus Scherben, verstreut im Gelände
Zu lösen mir mein Gefühl aufgab
Es fehlte ein Anfang, die Ecke, das Ende
Und dringend fehlte ein zweites Paar Hände
Ich deshalb oftmals um Hilfe bat
Die starke Festung, die uns einst gehörte
Ein böser Geist zur Ruine zerstörte
Nur lose Steine, geblieben ist wenig
Selbst Attila der Hunnenkönig
Hätte der Burg mehr Gnade erwiesen
Sauer der Boden auf lange Sicht
Über Blumen redet man nicht
Moos erobert einst blühenden Wiesen
Ich bin ich.
Wieder einen Scherben gefunden
Kintsugi für das gemeinsame Nest
Zumindest verblieb mir ein kleiner Rest
An Kampfeswillen, der mich hoffen lässt
Am Ende das Puzzle doch noch zu lösen
Sich nicht zu ergeben dem Hadern, dem Bösen
Den Träumen keine Herrschaft geben
Die Angst zu besiegen
Und wieder leben.
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