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Es werden Posts vom Dezember, 2018 angezeigt.

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arrangiert: Steffen Ismer Sein Blick, begrenzt durch schmale Wände so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es nur noch Wände gäbe und hinter Wänden keine Welt. Der vormals stolze Gang aufrechter Schritte, sich jetzt im allerkleinsten Kreise dreht, tanzt verzweifelt um die kleinste Mitte, in der betäubt die große Liebe steht. Zu viele Runden im Ring gestanden, eine richtige Chance gab‘s jedoch nicht. Die Zukunft wird nur noch in Stunden gezählt, ein Krug, der am trocknen Brunnen zerbricht. Verloren die einst so freundliche Kraft, die glücklich durch jeden Tag hat geführt. Die Abendsonne schon lang nicht mehr wärmt, Licht, dass am Ende immer dunkler wird.   Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf – Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein. nach R. M. Rilke

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Ein fester Griff ins Leere dem eigenen Trugbild aufgesessen wir hören die klangfreien Töne unvollendeter Symphonien wir lesen die wortlosen Texte bruchstückhafter Romane wir lauschen der schreienden Stille in engen Räumen wir postulieren einen optimistischen Pessimismus   wir führen stumme Reden in fremder Vertrautheit wir leben die individuelle Gemeinsamkeit wir versinken in abstoßender Umarmung wir thematisieren belanglose Probleme wir zeigen gleichgültiges Interesse wir erwarten wahrhaftige Lügen wir spüren die kalte Wärme Ein zerborstener Krug am ausgetrockneten Brunnen Man kann nicht festhalten was schon lang nicht mehr da ist  Licht, das am Ende immer dunkler wird                                                                                             SI

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Was bin ich? Eine gute Frage Die richtige Antwort früher 5 Mark gebracht hat Wer bin ich? Eine noch bessere Frage Die richtige Antwort heut ausstehend ist                               Ich bin ich. So hätte ich vor Wochen meine Welt noch gekürt Ich sind wir. So hätte ich vor Wochen jeden Kampf geführt Wir sind ich. So klingt der Satz heute eher verwirrt                                Ich bin nicht mehr ich. Die Welt in tausende Scherben zersprungen Den Kampf statt nach außen, nach innen gezwungen Geister die nachts mich in Träumen heimsuchen Licht, das am Ende nur dunkler wird Ich bin nicht mehr ich. Statt pausenlos Lieder vor mich her zu brummen Sind alle Töne im Kehlkopf verstummt Statt fröhlich zu lachen und weiter zu summen Jetzt Stille den ganzen Kopf vermummt Ich bin nicht mehr ich. Die Stille jedoch nicht Ruhe bedeutet Denn tausend Gedanken zermartern das Hirn Der eigene Verstand sich selbst verleugnet Szenarien spielen hinter der Stirn Ich bin nicht mehr

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Der Fuchs und der Skorpion An einem Fluss treffen sich ein Fuchs und ein Skorpion. Der Skorpion möchte den Fluss überqueren, kann aber nicht schwimmen. Deshalb fragt er den Fuchs, ob er ihn ans andere Ufer bringen könne. Der Fuchs lehnt ab und sagt: „Schau lieber Skorpion, in meinem Leben habe ich einige von deiner Art kennengelernt. Sobald ich dich auf meinen Rücken lasse, wirst du mich stechen und dann sterbe ich.“ „Da wäre ich ja schön dumm“, antwortet der Skorpion. „Sobald du stirbst gehst du unter. Und ich mit dir!!! Dann sterben wir beide. Du an meinem Gift und ich würde ertrinken. Daher sei dir gewiss, ich steche dich nicht!“, versichert der Skorpion dem Fuchs. So ließ sich der Fuchs überreden, vertraute den Worten und verdrängte all seine Erfahrungen. Der Skorpion klettert schnell auf seinen Rücken und die beiden schwimmen los.  Doch plötzlich, in der Mitte des Flusses, sticht der Skorpion den Fuchs. Der Fuchs schreit auf: „Skorpion, was hast du getan!? Wieso hast d

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Selber zweifelnd bei dem Traum Brücken immer dort zu bauen wo das Meer unendlich ist wo die Strömung tief am Grund weder Halt für Pfeiler bietet, noch den guten Ansatzpunkt. Setze Seile an der hauchdünnen Linie der endlos entfernten doch vertrauten Fremde spanne zum Horizont weit die Taue kenn‘ nur das Ziel, jedoch nicht das Ende. Lege die Planken zu einen Steg nehm‘ alles was ich kann und hab mach daraus den Weg unter mir schäumt wild die Gischt hoffe, dass das Holz nicht zerbricht und auch die teils morschen Trosse halten. Das Feuer im Herzen treibt mich voran weiter als ich selbst es wagen würde weiter als die Sonne ihre Strahlen sendet ohne einen Schimmer wo und wie das endet. Noch während die Brücke sich langsam baute stieg manch gewaltige Welle empor zerstörte, auf was ich eben vertraute hab grinsend den bösen Geist im Ohr. Seile rissen und Planken brachen das Meer hat schon zu oft gewonnen doch aufgeben, das kann ich nicht beendet wird, was